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Wielands Fluch Lyrics

Welt! im Flug bin ich entronnen
Dem Verhängnis deiner Wonnen,
Deinem Gram, den du gesät.
Ich erkannte deine Tücke,
Nun ich deiner Nacht entrücke
Als lebendiger Komet.
Welt! aus deiner Mitte kamen
Jene, die mir alles nahmen,
Auch der Liebe sanften Strahl.
Mich dein Werben nicht verführte,
Weil ich unermüdlich schürte
In den Tiefen meiner Qual.

Spät ich fand, mir selbst entquollen,
In dem dunkelsten der Stollen
Eines Erzes Aderstrang,
Und ich konnte ihm entringen
Sein Geheimnis, schuf mir Schwingen,
Härtete sie nächtelang.

Sieh! mit meinem Flug verhöhne
Ich die Scharen deiner Söhne,
Die dein fauler Atem trügt.
Ich mich unbeschwert befreie,
Lachend jene Brut bespeie,
Die in deinem Schatten liegt.
Deiner Freuden Schierlingsbecher
Trank ich gierig, nun, als Rächer,
Spucke ich ihn wieder aus!
Soll das Gift der Leidenschaften,
Dich verbrennend, an dir haften,
Über meine Zeit hinaus!

Dieser Fluch sei dir beschieden;
Möge ein Geschlecht von Schmieden,
Das mir ebenbürtig ist,
Brücken, Türme, Schiffe bauen,
Närrisch deine Erze hauen,
Bis du nur ein Grabloch bist.
Das Geschlecht, versucht von Sternen,
Wird, gleich mir, das Fliegen lernen,
Üben hohe Schmiedekunst,
Aber götterlos erwachen
In dem aufgesperrten Rachen
Einer letzten Feuersbrunst.

Waffenstarr, erstickt von Eisen
Wird dein Angesicht verwaisen,
Du sollst gleichen einem Stein,
Der in einen Abgrund fallend,
Polternd, splitternd, kläglich hallend,
Sich verirrt, um Staub zu sein!

Welt! im Flug bin ich entronnen
Dem Verhängnis deiner Wonnen,
Deinem Gram, den du gesät.
Ich erkannte deine Tücke,
Nun ich deiner Nacht entrücke
Als lebendiger Komet.
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