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Deutschland (Verlassen von allen guten Geistern) Lyrics

Verschwiegen in der Schule wie ein peinlicher Infekt.
Im Landserheft auf eigene Faust dein Nachtgesicht entdeckt.
Vergiftet von den Treuen und vergessen von dem Rest.
Zuhause sein in dir ist ein beklemmend grelles Fest.
Gebeutelt von den Freunden und gemästet mit Gewalt,
es hat dich bis auf weiteres zerrissen.
Wir anerkennen müde deine traurige Gestalt,
wie Kinder, die nur lieben, weil sie müssen.

Verlassen von allen guten Geistern,
von schweren Schatten lückenlos umstellt.
Bewohnt von einem strammen Stamm von Meistern,
und morgen die ganze Welt.

Ich möchte eine Heimat haben. Ist denn das zuviel
verlangt von diesem Fleck, auf dem ich stehe?
Ich möchte von wo kommen, denn ich möchte gerne bleiben.
Und wiederkommen wollen, wenn ich gehe.
Noch riechst du zwischen Heidelberg und dem Berliner Ring
an guten Tagen nach erfahr'ner Erde.
Du warst mir nie ein Elternhaus. Drum sei mein Nachkömmling,
damit ich so dein Eingebor'ner werde.

Verlassen von allen guten Geistern,
von Blut und Stahl verschwenderisch verwöhnt.
Bewohnt von einem strammen Stamm von Meistern,
der alles, was nicht hart macht, schrill verhöhnt.
Deutschland,
ich vermiß dich.
Nicht so sehr wie Frau Meinhof,
Heinz Erhardt oder Bloch,
aber'n kleines bißchen
doch.

Verlassen von allen guten Geistern,
beidseitig in ein bleiches Licht getaucht.
Bewohnt von einem strammen Stamm von Meistern,
aus denen nachts ein banger Atem faucht.
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